Vertrauenslauf

Um diese Übung gut zu meistern, müssen die Schülerinnen und Schüler gut zusammenarbeiten und ein hohes Maß an Konzentration und Achtsamkeit einbringen. Es gilt, sich auf die anderen verlassen zu können und sich der eigenen Angst zu stellen. Die abschließende Reflexion erhöht den Erfolg für die Förderung der Klassengemeinschaft. Für die Methode bietet sich der Schulgarten als anregender Lernort an.

Benötigte Materialien:

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Ablauf

Die Lernenden stellen sich in zwei Reihen gegenüber und schauen sich an, so dass eine ca. ein Meter breite Gasse zwischen den beiden Gruppehälften entsteht. Die Arme werden in Schulterhöhe nach vorne ausgestreckt. Die beiden Reihen stehen genau so weit voneinander entfernt, dass sich die Fingerspitzen gerade nicht mehr berühren können. Die Arme bleiben ausgestreckt, die Gasse ist auf diese Weise „geschlossen“.

Eine Schülerin oder ein Schüler steht am Beginn oder Ende der Gasse in einiger Entfernung, nimmt Anlauf und läuft durch die „geschlossene“ Gasse. Damit dies möglich ist, müssen alle ihre Arme in die Höhe reißen und die Gasse öffnen.

Zum Vertrauenslauf wird die Übung, wenn alle die Hände erst im letzten Moment hochreißen. Daher sollte das jeweilige Kind erst auf Kommando der Lehrperson loslaufen und diese dabei streng darauf achten, dass alle hochkonzentriert sind! Achtung: Brillenträger sollten die Brille abnehmen.

Ziel

Die Übung erfordert ein hohes Maß an Konzentration, Achtsamkeit und Vertrauen, damit sich niemand verletzt. Ziel ist es, dass alle sich trauen (können), wirklich schnell durch die Gasse zu laufen. Die Läuferin oder der Läufer muss das Gefühl haben, sich auf die anderen verlassen zu können und auch seine eigene Angst dabei überwinden können. Daher ist sie erst für Schülerinnen und Schüler ab ca. 10 Jahren und harmonischen Gruppen geeignet. Optional können auch mehrere Durchläufe gemacht werden, wobei von Durchlauf zu Durchlauf die Geschwindigkeit gesteigert wird (zum Beispiel vom schnellen Gehen bis hin zum schnellen Laufen).

Es empfiehlt sich, andere vertrauensfördernde Übungen im Vorhinein durchzuführen, um eine konzentrierte, achtsame Atmosphäre zu schaffen.

Reflexion

Eine ausführliche Reflexion ist bei dieser Übung besonders sinnvoll und erhöht den Erfolg für die Förderung der Zusammenarbeit und der Klassengemeinschaft. Je anspruchsvoller die Übung, desto wichtiger ist eine ausführliche Reflexion. Häufig sind Schwierigkeiten bei der Durchführung der gestellten Aufgaben symptomatisch für die Probleme, die generell in der Klasse herrschen. Deren Besprechung kann somit zu einer Lösung dieser Probleme beitragen.

Beispielsweise können folgende Fragen gestellt werden:

• Wie ist es euch gegangen? Alle dürfen sich mitteilen, wie sie das Spiel erlebt haben.
• Hattet ihr das Gefühl euch auf die anderen verlassen zu können?
• Habt ihr eure Mitschülerinnen und Mitschüler als unterstützend und achtsam wahrgenommen?
• Was ist besonders gut gelungen? Was hat besonders Spaß gemacht?
• Was ist nicht gut gelungen? Worüber habt ihr euch geärgert?
• Was hätte man besser machen können? Was wünscht ihr euch für das nächste Mal?

Kompetenzorientierte Lernziele

• Die Schülerinnen und Schüler können in der Gruppe zusammenarbeiten und eine Aufgabe gemeinsam lösen.
• Sie sind in der Lage, den anderen gegenüber achtsam und vorsichtig zu sein.
• Sie entwickeln Vertrauen gegenüber ihren Mitschülerinnen und Mitschülern.
• Sie können ihr Handeln reflektieren und Feedback geben.

Weiterführende Ideen

Den kleinstmöglichen Platz bauen

Oben drüber und unten durch

Wasser transportieren