Riechen wie ein Igel

Sich anhand von Düften orientieren und ausprobieren, wie ein Igel die Beute mit dem Geruchssinn aufzustöbern

Alter: 8 - 14 Jahre
Dauer: 1 Unterrichtseinheit
Organisation / Einrichtung: „Natur im Garten“ www.naturimgarten.at
Fächer: Sachunterricht, Biologie und Umweltbildung, Achtsamkeit und Sinnesschulung

Auf spielerische Weise erfahren die Lernenden, wie sich ein Igel mithilfe seines Geruchsinns orientieren und Beute fangen kann. Mit geschlossenen Augen und erhobener Nase darf der Igel durch den Schulgarten schnüffeln und so seine Beute finden.

Das Spiel ist ganzjährig durchführbar und sollte, wenn möglich im Schulgarten, aber auf jeden Fall im Freien stattfinden.

Benötigte Materialien:

  • Augenbinden
  • Sprühflaschen
  • ätherische Öle (z.B. Lavendel, Rose)

Ablauf

VORBEREITUNG

Zu Beginn muss ein Spielfeld festgelegt werden, das mindestens 5 mal 5 Meter groß sein sollte. Dieses kann mündlich definiert werden.

Die Schülerinnen und Schüler versammeln sich in einem Kreis. Einleitend werden einige Informationen über den Igel besprochen (Vorkommen, Lebensweise etc.). Der Igel hat einen ausgeprägten Geruchssinn und kann so Artgenossen und Feinden aus dem Weg gehen und seine Beute erschnüffeln.

In diesem Spiel muss die Beute des Igels anhand unterschiedlicher Duftstoffe lokalisiert werden. Dafür werden 3 bis 4 Sprühflaschen mit Wasser befüllt und mit wenigen (!) Tropfen ätherischen Ölen angereichert. Empfehlenswert sind markant riechende und leicht bestimmbare ätherische Öle, wie zum Beispiel Lavendel, Rose, Zitrone, Rosmarin, Thymian etc. Die Lernenden sollen vorab die Möglichkeit erhalten, die unterschiedlichen Duftstoffe ausgiebig kennenzulernen.

DURCHFÜHRUNG

Eine Schülerin oder ein Schüler darf den Igel repräsentieren und sich mit einer Augenbinde in die Mitte stellen. Eine weitere Schülerin oder ein weiterer Schüler muss auf den Igel aufpassen, ihn begleiten und vor eventuellen Gefahren schützen.

Die anderen Schülerinnen und Schüler verteilen sich in Kleingruppen am Spielfeld, pro Gruppe wird eine Sprühdose verteilt. Die Gruppenanzahl und -größe kann variieren und sich an der Anzahl der Sprühflaschen orientieren.

Das Spiel beginnt mit einem Zeichen. Eine Duftgruppe beginnt und darf in regelmäßigen Abständen den Duftstoff in die Luft versprühen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass der Duftstoff nicht auf Gesichtshöhe und konsequent in eine Richtung gesprüht wird. Der Igel soll eine faire Chance haben, der Geruchsquelle zu folgen.

Hat der Igel so seine erste Beute erwischt, werden die Rollen getauscht. Ein anderes Kind darf den Igel spielen und die nächste Gruppe kann mit dem Sprühen beginnen. Mit jedem Beutefang kann ein Rollentausch gemacht werden, bis der Igel alle Geruchsquellen aufgespürt hat. Die gefundene Beute (Gruppe von Schülerinnen und Schülern) darf sich ins Gras setzen.

Achtung: Ein vorsichtiger Umgang mit den Sprühflaschen ist sehr wichtig! Ätherische Öle sind stark konzentrierte Pflanzenauszüge und sollten auf keinen Fall in die Augen gelangen. Eventuell tragen alle Kinder eine Augenbinde.

Vereinfachte Variante:

Es wird ein Kreis gebildet und der Igel mitsamt dem Igelbeauftragten in der Mitte platziert. Es wird nur ein Duftstoff in einer Sprühflasche verwendet. Je ein Kind im Kreis darf sprühen. Wird die Beute erwischt, tauschen die Lernenden die Rollen und ein anderes Kind darf den Igel repräsentieren.

REFLEXION

Mit den Schülerinnen und Schülern wird besprochen, wie sie die Methode erlebt haben.

  • War es leicht sich nur anhand des Geruchs zu orientieren?
  • Wer war verunsichert durch das Blindsein?
  • Welcher Geruch war auf welche Distanz wahrnehmbar?
  • Welcher Geruch ist angenehm, welcher nicht? etc.

Der Einsatz unterschiedlicher Pflanzendüfte ermöglicht auch das Kennenlernen der zugehörigen Kräuter. Hier wäre es ideal, wenn im Schulgarten ein Kräuterbeet oder eine Kräuterspirale vorhanden ist, die dann besucht werden kann. Hier können die Kräuter anhand des Duftes bestimmt werden.

Kompetenzorientierte Lernziele

  • Die Lernenden erkennen die herausragenden Sinnesleistungen des Igels
  • Die Lernenden wissen, dass es unterschiedliche Ausprägungen der Sinnesorgane bei Tieren gibt.
  • Das Vorstellungsvermögen der Lernenden wird erweitert.
  • Die Kinder lernen sich auf bestimmte Sinne zu konzentrieren, wodurch die Konzentrationsfähigkeit geübt wird.

Download und weiterführende Links:

Gestaltungstipps für Ihren Schulgarten und Informationen
zu gartenpädagogischen Fortbildungen finden sie unter:
www.naturimgarten.at/gartenpaedagogik

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