Igelfreundlicher Garten

(c) Pardeller

Anhand einer Checkliste können die Lernenden den Schulgarten als potenziellen Lebensraum für den Igel untersuchen.

Alter: 10 - 18 Jahre
Dauer: 2 - 3 Unterrichtseinheiten
Organisation / Einrichtung: „Natur im Garten“ www.naturimgarten.at
Fächer: Biologie und Umweltbildung, Technik und Design

Mit dieser Methode kann die Klasse herausfinden, ob sich ein Igel im Schulgarten prinzipiell wohlfühlen würde. Mithilfe einer Checkliste werden die einzelnen Bereiche des Gartens betrachtet und auf seine Igelfreundlichkeit untersucht. So kann der Schulgarten als potenzieller Lebensraum für Wildtiere erkannt und speziell anhand der Anforderungen des Igels beurteilt werden. Die Methode ist ganzjährig durchführbar. Aufbauend auf den Ergebnissen können unterschiedliche Strukturen im Schulgarten geplant und errichtet werden.

Benötigte Materialien:

  • Checkliste "Igelfreundlicher Garten"
  • Clipboard
  • Stift

Ablauf

1. Vorbereitende Informationen:

Vorab werden mit den Schülerinnen und Schülern die natürliche Lebensweise des Igels und seine Anforderungen an den Lebensraum besprochen.

2. Erarbeitung der Checkliste:

Die Methode findet im Schulgarten statt.

Ausgerüstet mit einem Clipboard und der Checkliste: Igelfreundlicher Garten machen sich die Schülerinnen und Schüler in Gruppen zu viert oder zu fünft auf, um das Gebiet zu begutachten. In einem vorgegebenen Zeitrahmen sollen die Lernenden die einzelnen Punkte der Checkliste durchgehen und Notizen dazu machen.

Am Ende der Einheit treffen sich wieder alle zur Ergebnisbesprechung.

3. Checkliste bestanden?

Hat der Schulgarten den Check mit dieser Liste bestanden? Die Ideen zur möglichen Aufwertung des Lebensraumes werden gesammelt und besprochen.

 

Informationen zur Checkliste:

„Loch im Zaun“?

Hat der Igel Zugang zum Schulgarten – kann er rein- und auch wieder rauskommen?

Um den Garten passieren zu können ist der Igel (situationsbedingt) auf eine Öffnung im Zaun, eine Zwischenstufe auf der Treppe oder ähnliches angewiesen. Bitte überprüfen Sie gemeinsam mit den Kindern, ob der Schulgarten barrierefrei ist für den Igel.

  • Loch im Zaun in der Größe von 10 * 10 cm (siehe weiterführende Links: Merkblatt Bahn frei für die Igel)
  • Gibt es keine Möglichkeit für ein Loch im Zaun, so kann ein Igeltunnel als Durchgang, relativ simpel zum Selbstbauen, angebracht werden. Aufgrund seiner Konzeption wird der Tunnel nicht von Hunden und Katzen passiert (siehe weiterführende Links am Ende: Bauanleitung Igeltunnel).

Gefahrenstellen?

  • Gibt es Gräben oder tiefe Wasserstellen? Bitte eine Ausstiegshilfe anbringen.
  • Gibt es einen Maschendrahtzaun? Hier kann der Igel hängen bleiben. Bitte täglich kontrollieren.
  • Gibt es offene Schächte, wo der Igel reinfallen kann? Bitte abdecken.
  • Gibt es Treppen mit hohen Stufen? Höhen mit über 10 cm kann der Igel nicht passieren, bitte mit Zwischenstufen versehen.
  • Wird ein Rasenroboter, Rasenmäher oder Fadenmäher verwendet? Bitte keine Rasenroboter verwenden. Bitte mit Vorsicht mähen, kleine Igel können sich auch untertags in der Wiese aufhalten.

Weiterführende Info im Merkblatt Gefahren für den Igel (siehe weiterführende Links am Ende).

Rückzugs- und Nestmöglichkeiten vorhanden?

Gibt es im Schulgarten ausreichend Nist- und Versteckmöglichkeiten für den Igel?

Der Igel wird im Englischen als „hedgehog“ bezeichnet, die wortwörtliche Übersetzung dafür lautet Heckenschwein. Dies macht deutlich, dass der Igel insbesondere Hecken als Lebensraum beansprucht. Hier findet er zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten, sei es zum Verstecken oder zum Nestbau.

Die Anlage einer Hecke oder Pflanzungen von Sträuchern kann wunderbar mit den Kindern durchgeführt werden.

  • Pflanzung von artenreichen Wildsträuchern oder die Anlage einer Wildstrauchhecke
  • Pflanzung von standortgerechten Laub- und Obstbäumen

Der Igel liebt Fallobst, weil er darin ein reiches Nahrungsangebot finden kann (Insekten und Insektenlarven). Gibt es einige Obstbäume im Schulgarten?

Auch mag der Igel Ast- und Laubhaufen, Totholzansammlungen oder alte Wurzelstöcke von Bäumen, wo er Nester für die Jungenaufzucht oder für den Winterschlaf errichten kann. Hier findet er genügend Material zum Nestbau, als auch Möglichkeiten zum sich Verstecken:

Zusätzlich ist es möglich, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern eine Behausung für den Igel zu bauen:

Nahrungsangebot?

Der Igel zählt zu den Insektenfressern und ernährt sich hauptsächlich von Käfern (Laufkäfern), Käferlarven, Schmetterlingslarven, Regenwürmern, Ohrwürmern, Heuschrecken, Nachtfaltern etc.

Empfehlenswert ist die Anlage eines Komposthaufens, hier findet der Igel Unterschlupf und ein vielfältiges Nahrungsangebot.

Ein Gemüsebeet, eine (Wild)Blumenwiese oder eine Trockensteinmauer (auch in Form einer Kräuterspirale) sind ökologisch wertvolle Lebensräume für Wirbellose und andere Weichtiere und bieten auch dem Igel ein optimales Nahrungsangebot.

Trinkmöglichkeit?

Der Igel und auch andere Tiere brauchen Wasser, zum Beispiel ein kleiner Teich mit flachem Ufer. Eine Trinkgelegenheit wie eine Wasserschale sollte täglich mit frischem Wasser versorgt sein.

Keine Chemie!

Der Verzicht von chemisch-synthetischen Pestiziden und Düngemitteln ist unabdingbar; diese wirken sich schädlich auf die gesamte Fauna im Garten aus.

 

Kompetenzorientierte Lernziele

  • Die Schülerinnen und Schüler wissen über die Anforderungen des Igels an seinen Lebensraum Bescheid und haben eine Vorstellung von einem naturnahen Garten.
  • Sie lernen den Schulgarten als potenziellen Lebensraum für Wildtiere kennen.
  • Das Einfühlungsvermögen wird geschult und ggf. der Schutzinstinkt aktiviert.
  • Lösungsorientiertes Denken und Handeln werden geübt.

Download und weiterführende Links:

Gestaltungstipps für Ihren Schulgarten und Informationen
zu gartenpädagogischen Fortbildungen finden sie unter:
www.naturimgarten.at/gartenpaedagogik

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Gemeinsam für ein gesundes Morgen.