Fledermaus und
Nachtfalter

Benötigte Materialien: Augenbinden

Für die Unterrichtseinheiten bietet sich der Schulgarten als anregender Lernort an.

Ablauf

Zunächst wird mit den Schüler*innen die Funktionsweise der Echoortung besprochen und wie Fledermäuse sich in der Nacht blind mittels Ultraschallruf orientieren und ihre Beute aufspüren.

Danach bilden die Kinder Hände-haltend einen Kreis. In die Mitte des Kreises begeben sich eine „blinde“ Fledermaus (mit Augenbinde) und ein sehender Nachtfalter. Das Spiel beginnt sobald die Fledermaus wiederholt „Piep“ oder „Nachtfalter“ ruft. Auf jeden Ruf der Fledermaus muss der Nachtfalter mit „Pob“ als Echo antworten. Die blinde Fledermaus kann den Nachtfalter nur erwischen, indem sie dem Echo folgt. Ziel ist es, dass die Fledermaus den Nachtfalter innerhalb des Kreises fängt. Die Kinder im Kreis sind dafür verantwortlich, dass die blinde Fledermaus nicht verloren geht. Die Rollen werden getauscht, bis alle an der Reihe waren.

Falls es der Fledermaus schwer fällt, den Nachtfalter zu erwischen, kann das Spiel angepasst werden, damit alle Kinder ein Erfolgserlebnis haben. So kann beispielsweise der Kreis kleiner gemacht oder ein zweiter Nachtfalter hinzugefügt werden.
Abschließend wird mit den Schüler*innen reflektiert, wie sie sich gefühlt haben. Ist es ihnen als blinde Fledermaus leicht gefallen, sich zu orientieren und die Position des Nachfalters auszumachen?

Außerdem kann die Bedeutung von Fledermäusen bei der Bekämpfung von Schädlingen besprochen werden.

Kompetenzorientierte Lernziele

• Die Schüler*innen verbessern ihre sinnlichen Wahrnehmungsfähigkeiten (visuell, akustisch und taktil).
• Sie üben das Vertrauen zueinander und gegenseitige Achtsamkeit.
• Sie gewinnen Einsichten über Lebensweisen von Tieren und sind in der Lage die Funktionsweise einer Echoortung zu erklären.

Hintergrundinformationen

Fledermäuse sind abend- und nachtaktiv und in vielfältig strukturierten Landschaften zu finden. Fledermäuse orientieren sich in der Nacht blind mittels Ultraschall. Sie geben extrem hohe Laute von sich, die an Gegenständen abprallen und deren Echo sie wahrnehmen. So erkennen sie etwa, wie weit entfernt und groß ein Beutetier ist.
Fledermäuse sind sehr nützlich für uns, denn sie vertilgen Unmengen an ebenfalls nachtaktiven Schmetterlingen, die so genannten Nachtfalter. Viele Nachtfalter sind Schädlinge an unseren Kulturen, wie beispielsweise der Apfelwickler, dessen Raupen wir als „Wurm“ im Apfel kennen.
Fledermäuse können im Schulalltag nur schwer beobachtet werden, aber wir können ihnen im Schulgarten eine Unterkunft am besten an einer wettergeschützten Wand zimmern. Eine Bauanleitung findet sich in der Broschüre zum Download.
ABER Fledermäuse werden erst dann einziehen, wenn auch die Umgebung naturnah und vielfältig gestaltet ist. Eine artenreiche Wiese, heimische Stauden  oder Wildsträucher gefallen ihnen besser als ein englischer Rasen, vor allem weil hier mehr leckere Insekten zu Hause sind!

Fun fact: Fledermäuse fressen pro Nacht eine Insektenmenge, die ihrem eigenen Körpergewicht entspricht!