Diese Methode kann jederzeit ohne große Vorbereitung eingesetzt werden, um einen achtsamen Umgang miteinander zu üben. Sie trainiert insbesondere den Tast- und Orientierungssinn und macht gleichzeitig die Bedeutung des Sehsinns bewusst. Der Schulgarten als anregender Lernort bietet sich an und wird mit allen Sinnen auf neue Art und Weise entdeckt.
Ablauf
Ein Kind bildet den Kopf der Raupe, alle anderen Schüler*innen hängen sich an, indem sie das jeweils vordere Kind an den Schultern fassen. So entsteht eine lange Raupe. Bei großen Klassen können auch zwei Raupen gebildet werden.
Nun schließen alle die Augen oder bekommen diese verbunden. Nur das vorderste Kind, also der Kopf der Raupe, bleibt sehend. Es führt die Raupe durch den Garten. Optimal ist ein abwechslungsreiches aber nicht gefährliches Gelände, beispielsweise über kleine Hügel oder verschiedene Untergründe. Das vorderste Kind hat die Aufgabe, einen passenden Weg auszuwählen und auf den Rest der Raupe zu achten.
Besonders spannend ist diese Methode, wenn die blinde Raupe barfuß unterwegs ist. Dann muss allerdings besonders auf die Wegführung geachtet werden. Alternativ können die Kinder eine Hand loslassen und diese zum Tasten verwenden, beispielsweise wenn die blinde Raupe gerade an Büschen oder hohen Stauden vorbei geht.
Vorsicht ist geboten, wenn ein besonders kleines Kind die Raupe anführt. Marschiert dieses unter niedrig hängenden Ästen oder ähnlichem hindurch, könnten die etwas größeren „hängen bleiben“.
Das Spiel sollte nicht in einer wilden Jagd enden, sondern als ruhige und achtsame Methode durchgeführt werden.
Reflexion:
Am Ende kommen alle in einem Kreis zusammen und es wird besprochen, wie es den Kindern ergangen ist. Diese Reflexion vertieft das Erlebte und ermöglicht es den Schüler*innen, sich der Bedeutung eines sensiblen und achtsamen Umgangs miteinander bewusst zu werden. Hierzu eignen sich beispielsweise folgende Fragen:
- Habt ihr etwas Besonderes wahrgenommen? Hat sich eure Wahrnehmung verändert?
- Was hat sich besonders gut angefühlt, was war unangenehm?
- Wie hat es sich angefühlt blind unterwegs zu sein?
- Habt ihr euch sicher gefühlt oder hattet ihr Angst irgendwo anzustoßen?
- Habt ihr die Mitschüler*innen als hilfreich erlebt?
Die Methode kann im Sachunterricht dazu verwendet werden, einen Vergleich zu ziehen zu Tieren, die nichts oder kaum etwas sehen. So fühlt es sich beispielsweise an, wenn man als Engerling oder als Maulwurf unter der Erde in Dunkelheit lebt.
Kompetenzorientierte Lernziele
- Die Lernenden werden sich der Bedeutung des Sehsinns bewusst.
- Sie können ihren Tast- und Orientierungssinn wahrnehmen und einsetzen.
- Sie erfahren einen achtsamen Umgang miteinander.
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